Wenn sich künftige Hausbesitzer für ein neues Wohnobjekt interessieren, werden sie sicherlich auf den Begriff des Passivhauses stoßen. Fachzeitschriften, Immobilienmakler oder zuständige Architekten werden sie ggf. auf das Thema ansprechen bzw. hinweisen. Die Baubranche hat sich zunehmend weiterentwickelt. Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen und Wohnen sind derzeit wichtige Themen in Bereichen Architektur und Baubranche. Aus diesem Grunde lohnt sich ein intensiver Blick auf das Passivhaus, um einzuschätzen, ob es für eine künftige Bauweise für einen persönlich in Frage käme.
Details zum Passivhaus
Nach Meinung des Passivhaus Institut Darmstadt ist der Begriff Passivhaus nicht als eigenständiger Markenname anzusehen, den es zu schützen gilt. Das Passivhaus beschreibt vielmehr einen zertifizierten Gebäudestandard. Es ist im Prinzip eine Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses, welches als Vorläufer anzusehen ist. Dieses hat einen jährlichen Energiebedarf von 50 kWh/m2. Das Passivhaus reduziert nochmals den Bedarf auf zu jährlich 15 kWh/m2. Für diese Einsparung zeichnen sich drei wesentliche Elemente verantwortlich:
- gute Wärmedämmung
- effiziente Lüftungsanlage
- Nutzung von natürlichen Energiequellen wie Sonneneinstrahlung oder internen Wärmequellen
Die Formierung eines Passivhauses ist also der Entwicklung von vielen Bauelementen und Techniken geschuldet, wie es beispielsweise eine dickere Dämmung und technische moderne Anlagen sind. Es ist gleichzeitig das Anliegen eines Passivhauses, dass die Energie beziehungsweise Wärme nicht über die Gebäudehülle und Fensterelementen verloren geht, sondern stattdessen im Haus gespeichert und weiterhin zur Verfügung steht. Dadurch soll verhindert werden, dass zusätzlich geheizt werden muss.
Funktionsweisen eines Passivhauses
Die Fenster haben in jedem Haus eine besondere Aufgabe und sollen vorwiegend nach Süden ausgerichtet sein. Das verstärkt den Effekt, dass die Sonnenenergie größtmöglich ausgenutzt wird, mehr Wärme gespeichert und weniger Energie verloren geht. Im Passivhaus sind sie dreifachverglast und somit sehr stark isoliert.
Die hauptsächlichen Eigenschaften eines Passivhauses sind die hervorragende Dämmung und die Luftdichtigkeit. Zusätzlich nutzt sie die Umgebungstemperatur perfekt für sich aus. Dazu zählen Sonneneinstrahlung von außen und die Abwärme von Personen sowie Geräten von innen dazu. Gerade eine hochentwickelte Lüftungstechnik ist dafür verantwortlich, dass das Zusammenspiel so gut funktioniert. Eine Lüftungsanlage saugt Luft von außen in das Haus. Zuvor passiert jene Frischluft einen Wärmetauscher, damit sie auf die ideale Raumtemperatur gebracht wird. Sie soll schließlich nicht zu warm oder zu kühl sein, wenn sie beispielsweise im Winter in das Haus gesaugt wird. Als Nachteil dessen könnte identifiziert werden, dass im gesamten Haus ein konstantes Klima herrscht, welches nicht individuell zu regulieren ist. Als zusätzliche „grüne“ Energiequellen dienen thermische Solaranlagen und Wärmepumpen, die im Wesentlichen mit regenerativen Energiequellen betrieben werden.
Finanzieller und umwelttechnischer Effekt eines Passivhauses
Insgesamt sind circa 75% an Energiekosten mit einem Passivhaus einzusparen. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, ein Passivhaus zu bauen. Die leichteste Form mag sein, einen Neubau gleich als Passivhaus zu konstruieren. Der Nachteil könnte darin gesehen werden, dass ein Passivhaus auf Grund der Materialien und der Technik circa 15% teurer ist, als es normale Häuser sind. Ein bestehendes Haus kann ebenso als Passivhaus umgewandelt werden. Hierbei sind ungefähr 18% Mehrkosten zu erwarten.
Zusätzlich kommen zum eigentlichen Betrieb eines Passivhauses noch weitere Betriebskosten für die Anlagen der elektrischen Energie und Lüftungstechnik in Dauerbetrieb hinzu. Auch die regelmäßige aufwendigere Wartung ist ein wesentlicher Ausgabenfaktor, der zu dem gesamten Vergleich hinzukommt. Außerdem gibt es beim Bau beziehungsweise Umbau noch Kosten, die auf den ersten Blick relativ versteckt bleiben. Dazu gehört das Hinzuziehen eines zertifizierten Passivhaus-Planers oder Beraters sowie Gebäude-Zertifizierers, der vorgeschrieben ist. So hatte die Stiftung Warentest bereits 2011 eine Untersuchung durchgeführt, die besagt, dass sich ein Passivhaus erst nach circa 20 Jahren amortisiert.
Emissionen
Beim Vergleich des wohngesunden Raumklimas und der Emissionen auf Lebenszeit und des CO2-Fußabdrucks von Gebäuden ändert sich die Situation vieler Bauarten ungünstig. In der EU werden neben den Kriterien des Passivhauses auch neue Kriterien für nachhaltiges Bauen geplant.
Neben dem geringen CO2-Fußabdruck hat ein Holzhaus in massiver Blockbauweise dauerhaft ein einwandfreies Raumklima auch ohne teure Haustechnik. Ein echtes Blockhaus schont auch unsere Umwelt und ist besonders geeignet für Allergiker und Asthmatiker.
Pro und Contra zum Passivhaus
Es gibt Vor- und Nachteile, die einem Passivhaus zugesprochen werden können. Legt der künftige Hausbesitzer auf einen Langzeiteffekt der Energieeinsparung wert, sollte er sich für ein Passivhaus umschauen. Viele Steinhäuser und Holzfertighäuser der neuen Generation sind mit einer dicken Isolierung ausgekleidet und dicht verpackt wie eine Plastikflasche. Damit das Raumklima im Passivhaus einwandfrei bleibt, muss die Haustechnik regelmäßig gewartet werden und ununterbrochen eingeschaltet sein.
Sträubt der Bauinteressent eines Passivhauses sich sowohl gegen nicht-erneuerbaren, energieintensiven Rohstoffen als auch gegen die Mehrkosten für Haustechnik mit Wartung, Baukosten, den kompakten Baukörper und speziellen Planer, wird er das Passivhaus negativ bewerten.
Es ist beiden Personenkreisen anzuraten, sich zuvor mehrere Bauarten anzuschauen, damit keine unerwarteten Überraschungen gemacht werden.
Gerade das Raumklima sollte der künftige Hausbesitzer für sich richtig bewerten können.
Verantwortlich für diesen Artikel ist Kerstin Schmidt Content Managerin und erfahrene Ghostwriterin bei Hausarbeit-Agentur.
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